Meine Anreise nach Irland war lang und sehr sehr anstrengend.
20. September
2:45 Uhr: Aufstehen
3:25 Uhr – 8:00 Uhr: eine ewige Fahrt nach Frankfurt-Hahn, wobei dieser Flughafen die Bezeichnung „Frankfurt“ nicht verdient, da es von Frankfurt aus noch mal rund 100 km entfernt ist….grml
Am Hahner Flughafen der erste große Schock. Meine Kommilitonin Marion, mit welcher ich nach Frankfurt gefahren wurde hatte zwei Koffer angemeldet, in dem Glauben, dass sie somit zweimal 20 Kg Gepäck mitführen darf…kurzum: diese Annahme war falsch. Somit musste sie 20 kg Übergepäck á 8 Euro bezahlen. Wie man sieht, gleich ein gelungener Einstieg in das große Abenteuer.
9:55 Uhr: Abflug
Trotz vieler Unkenrufe hatte Ryanair keine Verspätung, alles ging planmäßig von Statten. Ankunft war um 11 Uhr Ortszeit. Einziger Kritikpunkt: Kein Frühstück im Flugzeug….
Selbst die Gepäckverteilung bereitete keine größeren Probleme :)
Der erste Eindruck von Limerick:
- verregnet
- windig
- trostlos
Am Shannon Airport haben wir uns dann nach kurzer Unterredung ein Taxi bestellt, 40 Euro ärmer, einen unsympatischen Taxifahrer reicher (der Typ hat sich einfach Trinkgeld eingesteckt, ohne dass wir etwas gesagt haben….unverschämt) und 30 Minuten später bin ich in meinem Village angekommen: Dromroe ist mit 2.000 Euro Miete das Teuerste, und somit habe ich höchsten Standard erwartet – die Realität sieht etwas anders aus
Positiv an meiner Wohnung ist jedoch, dass ich nur ein Wohnungsgenossin habe, Karin. Mit ihr Teile ich mir den Wohnzimmer und Küche.
Karin kommt übrigens aus der Schweiz, somit habe ich nicht wie erhofft einen national englishspeaker sondern eine Quasideutsche in meiner Nähe – diese Entdeckung beim ersten Kennenlernen war für uns beide etwas enttäuschend. Diese lief ungefähr so ab:
Ich: Hey, nice to meet you
Karin: nice to meet you, too. How are you.
Ich: I´m fine….what about you? I am Michaela
Karin: I am Karin. When did you arrive
Ich: Karin? Where are you from? Germany?
Karin: No, I am from Switzerland, what about you
Ich: Germany. So you speak german, too?
Karin: Oooh Mann, dass ist ja echt bescheuert…dann lernen wir ja nie Englisch.
Bäder sind separat. Ausserdem haben wir eine eigene Waschmaschine, was für die Wohnheime nicht selbstverständlich ist.
Etwas zu funktional für meinen Geschmack, aber man wird sich daran gewöhnen
Nach dem ersten Schock über meine Bleibe gings mit Marion weiter in ihr Village – dort wurde uns jedoch mitgeteilt, dass die bereits bezahlte Wohnung an jemand anders vergeben wurde – Marion hatte also keine Bleibe. Was danach folgte war eine 4 stündige Warteprozedur vor dem Main Accommodation Office, in deren Verlauf wir 15 andere ERASMUS-Studenten aus Finnland, Deutschland und Frankfreich kennenlernten. Wie sich später herausstellte, wurden fast alle ERASMUS-Wohnungen an irische Erstsemester-Studenten vergeben, und somit war für die „Ausländer“ kein Platz mehr on-campus. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen somit 45 ERASMUS-Studenten auf der Straße und sind in Hotels in der Umgebung untergebracht. Ich hatte also riesiges Glück meine Wohnung bekommen zu haben.
Wer so etwas mitgemacht hat, freut sich wieder über deutsche Bürokratie, wobei ich bei dem Trubel sofort an meine FOS-Zeit zurückdenken musste ;)
Jedoch entstanden hieraus einige Vorteile:
1) man lernt viele Leute kennen
2) es gab Vouchers für die on-campus Restaurants (auch für mich, obwohl ich doch eine Wohnung habe)
3) man hatte zu jederzeit ein Gesprächsthema
Nachdem alle Wohnungssuchenden ins Hotel verfrachtet wurde, habe ich mich zusammen mit 5 Französinnen auf die Suche nach einem Supermarkt gemacht. Wie wurden fündig, und ich musste feststellen, dass Irland in Punkto Lebensmittel sehr sehr teuer ist. 3,50 Euro für 100g Käse - nur mal so als Beispiel.
Zudem macht Einkaufen hier keinen Spaß, man hat schließlich kein Auto und muss das ganze Zeugs zu Fuß/per Bus heimbringen - im strömenden Regen :(.
Kein Wunder also, dass ich gegen 23 Uhr total erschöpf ins Bett gefallen bin
Freitag, September 22, 2006
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